Was ist Psychotherapie? | |
Wen auch immer Sie fragen, Sie werden sicherlich eine spezifische persönliche Antwort erhalten; d.h., es gibt keine allgemein gültige Definition. Wörtlich könnte man etwas bombastisch übersetzen: heilen der Seele. So aber wie ein Arzt „nur“ dafür sorgen kann, dass ein krankes Organ die besten Bedingungen (zurück) erhält, damit der Organismus sich selbst heilen kann, kann durch Psychotherapie ein Kontext, eine Situation geschaffen werden, in der ein Mensch wieder heil werden kann. Psychotherapie ist also auf keinen Fall „Behandlung“! Sie ist eine kooperative, gleichrangige Zusammenkunft zweier oder mehrerer Menschen mit dem Ziel, Handlungsmöglichkeiten zu schaffen und / oder zu erweitern, um zu einem gesunden, stimmigen Erleben (zurück) zu finden. Wie dies methodisch geschieht, ist dabei völlig zweitrangig. Entscheidend und der wirkliche Fachmann bzw. die Fachfrau für Psychotherapie ist immer die Klientin, der Klient, niemals der Psychotherapeut. Dessen professionelles Wissen und Können besteht in der Herstellung und Aufrechterhaltung der Beziehung zum Klienten und das Einbringen spezieller Ideen und Fragen. Er weiß niemals besser als seine Klienten, was gut und richtig für diese wäre; dies wissen ausschließlich die Klienten. Für Sie als Klientin/Klient heißt das: Sie erzählt Ihre besondere und wichtige Geschichte und bestimmen so weit wie möglich Ihre Zielvorstellungen Sie (re-) aktivieren bereits gezeigte Fertigkeiten und Ressourcen, mit Widrigkeiten Ihres Lebens umzugehen. In einer gleichrangigen und kooperativen Beziehung zum Therapeuten entwickeln Sie Handlungsspielräume und Experimente, um in Ihrem Alltag Entwicklungen anzuregen und umzusetzen Sie als Fachfrau/-mann wissen allein, was für Sie richtig und stimmig ist, auch wenn Sie z.Zt. noch keinen Zugang zu diesem Wissen haben mögen |